Pars pro Toto
 
 PpT für Eisingen

Schutz und Renaturierung von Gewässern und Feuchtgebieten

Der Enzkreis ist eine Landschaft mit (noch) durchschnittlicher Biodiversität. Von 350 Arten, die es 1960 hier gab, finden wir heute noch 60 - und bezeichnen das als gut. Leider ist aber selbst dieser Bestand massiv bedroht. Nicht nur durch den Klimawandel, sondern auch in sehr starkem Maße durch den Eingriff des Menschen in die Natur. Unser Begriff von Natur hat leider all zu oft nichts mehr mit einer intakten Flora und Fauna zu tun. Monokulturen die für Insekten unüberwindbare Barrieren darstellen, fehlende Hecken und Gehölze (weil ja alles aufgeräumt sein muss) und vor allem das Fehlen von Feuchtgebieten, Mooren und Weihern haben inzwischen dazu geführt, dass fast 80% unserer heimischen Insekten verschwunden oder massiv in ihrem Bestand bedroht sind. Wo keine Insekten mehr sind, können auch unsere hier heimischen Vögel nicht überleben. 25% sind deshalb akut vom Aussterben bedroht und ca. 60% in ihrem Bestand stark gefährdet. Seit 1950 sind ca. 90% der Amphibien in Deutschland verschwunden. Flüsse und Bäche sind Lebensadern. Kein Fluss in Baden-Württemberg ist in gutem Zustand. Auen sind zugebaut, Bäche begradigt und verbaut [...]

  Dabei wäre es ein Leichtes, dies zu ändern. Die Renaturierung solcher Habitate wäre an vielen Orten möglich.  

Noch vor wenigen Jahrzehnten haben Eisinger Kinder im Eisingerbach (auch Bruchbach genannt) ein Wettfangen von Fröschen gemacht. Innerhalb weniger Minuten konnten sie Dutzende Frösche fangen. Und heute? Eine große Zahl der Eisinger Kinder weiß wahrscheinlich nicht einmal, dass es diesen Bach gibt, oder haben noch nie dort gespielt. Und einen Frosch zu fangen, dürfte kaum gelingen - es gibt keine mehr. Würden wir die Natur wiederherstellen, kämen Frösche und anderer seltene Tiere von ganz alleine zurück. 

Wäre es nicht an der Zeit, der Natur wieder etwas zurückzugeben? 

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Ein Biotop für Eisingen: Eisingen hat(te) einen Bach. der mitten durch den Ort verlief. Leider wurde dieser schon sehr früh verdolt. Ein herber Verlust für ein schönes Ortsbild. Wäre ein Bächlein durch die Gässlesgärten nicht etwas ganz Großartiges. Wem würde das nicht gefallen? Wir geben große Summen für langweilig gestaltete Plätze im Ort aus. Die Natur hätte so viel mehr für uns zu bieten!  Max-Planck-Gesellschaft / Peter Berthold: Jeder Gemeinde ihr Biotop - Heinz Sielmann Stiftung: Biotope verbindenUmweltbundesamt: Gewässerrenaturierung 

 

Eisingen hat durch den Bau der Rutronik-Halle ein großes und wertvolles Stück Natur verloren. Der einstige Bach im Bruch, der auch über das heutige Gelände von Rutronik führte, wurde umgeleitet und fristet seitdem ein eher trauriges  Dasein. Die Böschung bis zum ersten Übergang über den Bach verwuchert immer mehr. Müll und Algen (Eintrag von Dünger) prägen das Bild des Baches. Kein guter Lebensraum für Tiere. ABER - das können wir doch besser! Weg mit den wuchernden Brombeeren. Pflanzen wir stattdessen ein paar ökologisch wertvolle Stauden. Geben wir dem Bachlauf wieder Licht! Und wenn wir das Wasser an ein paar Stellen klug anstauen oder Flachwasserzonen einrichten, bilden sich kleine Oasen, in denen Amphibien auch wieder laichen können. Den Bach wieder in ein ansehnliches und intaktes Stück Natur zu verwandeln, ist eine Sache von genug Freiwilligen und ein paar Samstagen - und Eisingen ist um ein Stück Natur reicher! Na, wer ist dabei, wer hilft, wer tut etwas für Eisingens Natur?

Wald und Naturerlebnispfade Wusstest du dass es rund um Eisingen (noch) eine relativ hohe Artenvielfalt gibt? Und wusstest du, dass wir etliche Biotopflächen haben, die geschützt sind? Es gäbe viel zu entdecken beim Sonntagsspaziergang. Wir haben doch schon tolle Beschilderungen für alte Gebäude im Ort. Wären solche Informationen zu einer Umwelt, die leider durch unterschiedlichste Faktoren mehr und mehr zerstört wird, nicht hochinteressant für jede und jeden? Ihr glaubt gar nicht, was ihr alles spannendes über die Natur erfahren könntet.

Orte für Jugendliche Da lungern schon wieder welche rum und machen Lärm! Ja und Nein. Wir haben Kindergärten, haben Spielplätze, Schulen, später im Leben Kneipen, Vereine oder Bürgerinitiativen wie PpT-Eisingen, aber in einer der schwierigsten Entwicklungsphasen im Leben, der Pubertät, ist das Angebot eher mickrig. Nichte jeder Jugendliche fühlt sich im Jugendzentrum oder beim CVJM zu Hause oder kann einen Vereinsbeitrag aufbringen. Und Hand aufs Herz, abhängen ist doch auch cool - haben wir doch auch gerne gemacht, oder? Aber zum Abhängen gibt es leider keinen richtigen Platz in Eisingen. Und die Antwort der Verwaltung auf die durchaus berechtigten Beschwerden betroffener Anwohner ist eine verstärkte Kontrolle durch Wachdienste. Sollte man die Kosten hierfür besser in einen Raum / Platz - was auch immer - für Jugendliche investieren? Macht euch einmal schlau, was z. B. Jöhlingen da tolles auf die Beine gestellt hat. Wir sollten uns um die Jugend kümmern, sie ist unsere Zukunft!

Renaturierte Grünflächen mehr Chancen für Kräutlein und Wildblumen - die Gemeinde mäht viel zu viele Flächen! Leider ist der so enorm wichtig Gedanke einer intakten Natur in Eisingens Verwaltung / dem Bauhof noch viel zu sehr vom längst überholten und immer schon überhöhten deutschen Prinzip der Ordnung dominiert. Preußens Gloria sitz immer noch tief in den Köpfen. Wir brauchen aber keine Ordnung, wir brauchen bunte Blütenvielfalt und naturnahe, für Mensch und Tier wertvolle Flächen. Bisher wird radikal und nach Fahrplan alles bis auf den Stumpf runtergemäht. Warum? Aus welchem Grund zerstören wir die Schönheiten, diesen Genuss für Auge und Seele, eigentlich wider und wider. Der Rasenmäher war ursprünglich ein Sportgerät für den englischen Adel. Da der Adel zu faul war, hat er seine Bediensteten über die Wiesen gejagt und das Gras mähen lassen. Mit Erfindung des motorgetriebenen Rasenmähers, der auf einmal für jedermann erschwinglich war, hat sich Hinz und Kunz mit einem solchen Gerät, das nichts Lebendes in der Wiese zurücklässt, bewaffnet. Nur um zu zeigen, dass man es dem  Adel jetzt gleich tun kann. Vor dieser Erfindung ist kein Mensch auf die Idee gekommen, blühende Blumen so lang abzuschnippeln, bis nur noch ödes Gras wächst. Die Zahl der Insekten, die durch Rasenmäher jährlich getötet werden, geht in die Milliarden. Etwas, das wir uns schon lange nicht mehr leisten können! 

 

Pflegepatenschaften für öffentliche Flächen

Bürger fühlen sich für ihr Umfeld nicht verantwortlich. Der BUND empfiehlt deshalb Kommunen, Pflegepatenschaften an Ehrenamtliche für Teilbereiche von öffentlichen Grünanlagen sowie für Blumenrabatten, Bäume oder Spielplätze zu vergeben. 
Die Grünflächenpflege- und unterhaltung im Siedlungsraum ist aufgrund der vielen Einzelflächen für Städte und Gemeinden sehr arbeits- und kostenintensiv. Dies trifft besonders auf das sogenannte Verkehrsgrün zu, das häufig eintönig und artenarm ist. Bürger fühlen sich für ihr Umfeld nicht verantwortlich. Der BUND empfiehlt deshalb Kommunen, Pflegepatenschaften an Ehrenamtliche für Teilbereiche von öffentlichen Grünanlagen sowie für Blumenrabatten, Bäume oder Spielplätze zu vergeben. Bürger und Bürgerinnen erhalten durch die Übernahme einer Pflegepatenschaft die Möglichkeit, ihre Kommune ökologisch und optisch aufzuwerten. Gleichzeitig stärkt die aktive Mitgestaltung ihres Wohnumfeldes die Identifikation der Bevölkerung mit der Stadt oder Gemeinde. Die Kommunen werden durch das ehrenamtliche Engagement aus der Bürgerschaft entlastet, da den Mitarbeitern der Grünflächenämter mehr Zeit für andere Aufgaben bleibt.

 

 

Beispiele: 


Erbsdorf

TAUSENDE GÄRTEN
TAUSENDE ARTEN

 

Blühende Kommune

Blühpakt Bayern